In den letzten Jahren sind zahlreiche junge Migrant*innen nach Deutschland gekommen. Sie bringen unterschiedliche schulische sowie berufliche Erfahrungen und Vorkenntnisse mit. Einige hatten kaum Gelegenheit im Heimatland oder aufgrund einer Fluchterfahrung über mehrere Jahre eine Schule zu besuchen. Bildungsbrüche sind daher keine Seltenheit. Für eine gesellschaftliche Teilhabe und den Einstieg in das Berufsleben in Deutschland sind sprachliche und schulische Grundkenntnisse jedoch unabdingbar.
In Thüringen haben Migrant*innen nach dem 16. Lebensjahr wenig Möglichkeiten eine Schulbildung zu erlangen. Das BVJ-S kann die Bedarfe nicht abdecken. Für viele Migrant*innen gab es daher in der Vergangenheit eine Qualifizierungslücke. Das Landesprogramm Start Bildung zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen. Zielgruppe sind junge Menschen mit Migrationshintergrund (16-27 Jahre), die keine oder nur geringe Schulbildung besitzen und A2-Sprachkenntnisse mitbringen. Das Angebot ist unabhängig vom Aufenthaltsstatus.
Im Gesamtumfang von 1.200 Unterrichtseinheiten werden in einem Jahr Inhalte aus den Bereichen Deutsch, Mathematik, Berufsorientierung, politischer und gesellschaftlicher Bildung und fächerübergreifend Medienkompetenz vermittelt.
Ziele des Kurses sind:
- die Schaffung von Übergangsmöglichkeiten zu Berufsschule oder Berufskolleg (Berufsvorbereitungsjahr-Sprache und Berufsvorbereitungsjahr)
- die Schaffung von Übergangsmöglichkeiten zu Arbeit, Ausbildung
- die Vermittlung von Orientierungswissen und Stärkung der Selbstkompetenz bei der Bildungswegeplanung
- die Stärkung der eigenen Handlungskompetenz und der psychosozialen Gesundheit
- die Anerkennung der Herkunft (Sprache, Kultur, Kompetenzen)
- im Einzelfall der Erwerb des Schulabschlusses (extern)
Kooperationspartner:
- AWO Bildungswerk gemeinnützige GmbH Thüringen
- Thüringer Volkshochschulverband (TVV)
Start Bildung ist ein Landesprogramm des Freistaates Thüringen, gefördert aus Mitteln des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) sowie des Thüringer Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz (TMMJV).