Ein Gespräch mit Marcus Weidner, Busfahrer mit Leidenschaft

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Marcus Weidner, Busfahrer

Marcus ist seit Juli letzten Jahres offiziell als Busfahrer tätig – ein Beruf, der ihn sowohl beruflich als auch persönlich verändert hat. Doch sein Weg zu diesem Job begann schon viel früher, als er größere Fahrzeuge wie Bagger und Muldenkipper steuerte. Mit einer Ausbildung, die den Führerschein der Klasse D umfasste, fand Markus schließlich seine Berufung im ÖPNV. In diesem Interview erzählt er von seinem Werdegang, den Herausforderungen seines Arbeitsalltags und den besonderen Momenten, die ihm als Busfahrer begegnen. Ein inspirierender Blick auf die menschlichen Begegnungen und die bereichernden Aspekte des Berufs.

Hallo, mein Name ist Marcus Weidner. Seit Juli letzten Jahres arbeite ich offiziell als Busfahrer bei der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau, nachdem ich zuvor meine Ausbildung gemacht und den Führerschein der Klasse D erworben habe.

Wie sind Sie ursprünglich auf die Idee gekommen, im ÖPNV zu arbeiten?

Das Interesse, größere Fahrzeuge zu fahren, hatte ich schon länger. Ich habe 2008 oder 2009 meinen Baumaschinenführerschein gemacht und größere Maschinen wie Bagger, Radlader, Dumper und Muldenkipper gefahren. Das Fahren von Fahrzeugen war immer mein Ding. Auch heute noch bin ich immer fasziniert von allem, was einen Motor hat. Ich nenne das meinen ‚Fahrriemen‘, alles, was mit Motoren betrieben wird, ist mein Interessensgebiet.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag für Sie als Busfahrer aus?

Das Grundprinzip ist eigentlich ganz einfach: Ich setze mich in den Bus und fahre Menschen durch die Gegend. Das macht sicherlich 50 bis 60 Prozent meines Arbeitsalltags aus. Der Rest besteht aber aus vielen anderen Dingen. Es geht viel um den Kontakt und die Kommunikation mit den Menschen. Ich helfe nicht nur meinen Arbeitskollegen, falls es ein Problem gibt, sondern auch den Fahrgästen oder manchmal sogar den Nicht-Fahrgästen im öffentlichen Raum. Diese Interaktionen machen den Job viel spannender, als es zunächst den Anschein hat.

Wie hat sich Ihre Karriere im ÖPNV positiv auf Ihr persönliches Leben oder Ihre beruflichen Ziele ausgewirkt?

Vor meiner Tätigkeit im ÖPNV habe ich körperlich sehr anstrengende Arbeit geleistet. Nach einem langen Arbeitstag war ich oft so erschöpft, dass ich keine Energie mehr für meine Familie hatte. Das führte dazu, dass ich oft Dinge mit meinen Kindern nicht machen konnte, was natürlich Enttäuschung hervorrief. Heute ist das ganz anders. Der Beruf als Busfahrer ist deutlich familienfreundlicher. Durch den feststehenden Dienstplan wissen wir schon Monate im Voraus, wie unsere Arbeitszeiten aussehen werden. Das ermöglicht mir eine bessere Planung und mehr Flexibilität, auch für die Familie.

Gibt es einen besonderen Moment oder eine Leistung, auf die Sie besonders stolz sind?

Ja, es gibt viele besondere Momente, aber ein ganz besonderer war eine Schülerfahrt. Ich hatte eine halbe Schulklasse, die von Osthausen in Richtung Alkersleben fuhr. In dem Bus, den ich zu dieser Zeit hatte, konnte man die Musik vom Radio über die Lautsprecher in der Fahrgastkabine abspielen. Ich habe die Kinder gefragt, ob sie Musik hören wollen, und sie waren natürlich begeistert. Sie haben sich das Lied ‚Dorfkinder‘ gewünscht. Ich habe es dann über die Lautsprecher gespielt, und die Kinder waren einfach total happy. Den gesamten Dienst über war das ein Highlight. Die Kinder freuten sich jedes Mal, wenn sie mich sahen, und riefen: ‚Oh toll, wieder der Musikbus!‘ Es sind solche kleinen Momente, die einem richtig den Tag versüßen.