Wie Holger Kliffe im Busfahren seine Zukunft fand

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Holger Kliffe, Busfahrer

Was als spontaner Klick auf eine Anzeige begann, wurde zum Wendepunkt in seinem Berufsleben. Holger Kliffe hat den Wechsel gewagt: vom Lkw in den Linienbus, von harter Knochenarbeit zum Job mit Perspektive. Heute fährt er mit Leidenschaft für KomBus und zeigt, wie einfach und erfüllend der Quereinstieg in den ÖPNV sein kann. Warum er den Beruf liebt, was ihn täglich motiviert – und weshalb er jungen Menschen nur eines raten kann: Einfach machen!

Hallo, ich bin Holger Kliffe. Ich bin durch eine Quereinsteiger-Aktion zur KomBus gekommen, und dieser Schritt war der beste, den ich je beruflich gemacht habe.

War es ein langfristiger Wunsch oder eher eine zufällige Gelegenheit?

Ich würde sagen, es war eher eine zufällige Gelegenheit – und zwar wirklich sehr zufällig über eine Anzeige bei eBay Kleinanzeigen.

Wie sah Ihr Karriereweg aus, bevor Sie in Ihrer jetzigen Position gelandet sind?

Bevor ich zur KomBus gekommen bin, war ich 25 Jahre lang als Lkw-Fahrer unterwegs – in den unterschiedlichsten Bereichen, die man sich vorstellen kann.

Wie sah der Quereinstieg aus?

Ich habe die Anzeige bei eBay Kleinanzeigen gesehen und mich beworben. Es ging dann auch ziemlich zügig: Ich wurde schnell zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, das sehr positiv verlief. Insgesamt waren wir sechs Lkw-Fahrer, die gemeinsam als Quereinsteiger ausgebildet wurden.

Die Schulung dauerte insgesamt acht Wochen. Anfangs hatte ich großen Respekt davor, den Busführerschein zu machen – mein letzter Führerschein lag immerhin bis ins Jahr 1985 zurück. Aber am Ende lief alles viel einfacher, als ich gedacht hätte.

Wie lange arbeiten Sie bereits im ÖPNV-Sektor?

Seit genau zwei Jahren.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag für Sie als Busfahrer aus?

Das hängt natürlich von der Schicht ab. In der Spätschicht gehe ich etwas entspannter an den Tag heran, aber auch die Frühschicht macht richtig Spaß. Ich komme immer recht gelassen zur Arbeit, trinke einen Kaffee, richte den Bus ein – und dann geht’s los.

Gibt es besondere Herausforderungen bei Ihrer Arbeit und wie gehen Sie damit um?

Natürlich gibt es Herausforderungen – wetterbedingte zum Beispiel, auf die ich keinen Einfluss habe. Eine andere Herausforderung sind Fahrgäste, mit denen man sich nicht verständigen kann, weil sie kein Deutsch sprechen und ich ihre Sprache nicht verstehe. Das ist manchmal schwierig, aber bisher haben wir jede Situation gut gemeistert.

Was macht die Arbeit im ÖPNV für Sie besonders?

Für mich ist der Umgang mit Menschen besonders wichtig – ich arbeite einfach gern mit Menschen zusammen. Und im Vergleich zum Lkw-Fahren ist die Arbeit als Busfahrer auch körperlich weniger anstrengend.

Was motiviert Sie weiterhin, in diesem Berufsfeld tätig zu sein?

Vor allem die KomBus als Arbeitgeber motiviert mich sehr. Ich habe hier eine berufliche Perspektive und kann wirklich zuversichtlich in die Zukunft blicken. Rundum: Es passt einfach alles.

Bietet der ÖPNV-Sektor Ihrer Meinung nach gute berufliche Chancen für Menschen aus unterschiedlichen Berufsfeldern?

Auf jeden Fall. Ich selbst bin ja vom Lkw zum Bus gewechselt – das war ein voller Erfolg. Heute gibt es sogar Möglichkeiten für Quereinsteiger mit einem normalen Pkw-Führerschein. Und für junge Leute ist die Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr ein sehr guter Einstieg. Da ist wirklich für jeden etwas dabei.

Würden Sie den Einstieg in den ÖPNV-Sektor jungen Menschen empfehlen?

Definitiv. Sie haben wirklich tolle Chancen – nicht nur als Fahrer, sondern auch für einen späteren Wechsel in andere Bereiche, zum Beispiel in die Werkstatt. Es ist ein hochinteressanter Beruf mit vielen Möglichkeiten.

Gibt es einen besonderen Moment oder eine Leistung, auf die Sie besonders stolz sind?

Ich persönlich finde es wichtiger, wenn andere stolz auf mich sind. Aber ja, ich erinnere mich an eine schöne Situation: Ich war gerade mal acht Wochen im Dienst, da stieg ein niederländisches Ehepaar ein. Ich fuhr mit ihnen eine kleine Rundtour durch Leutenberg und Umgebung. Am Ende waren sie ganz begeistert davon, wie souverän ich schon fahre. Ich dachte nur: Leute, ich bin erst acht Wochen dabei – ein bisschen Geduld mit dem Lob! Aber natürlich hat mich das sehr gefreut.

Was würden Sie Menschen sagen, die überlegen, eine Karriere im ÖPNV zu starten?

Einfach machen. Traut euch – und: Feuer frei!